Partizan★ke Art

Die künstlerisch-wissenschaftliche Ausstellung Partizanke Art legt den Fokus auf den bis heute wenig sichtbaren weiblichen Widerstand gegen die deutsche Besatzungsgewalt und die Achsenmächte im Jugoslawien und Kärnten/Koroška. Hinter dem Begriff Partisaninnenkunst versteckt sich ein faszinierendes Phänomen, das in der Kunstproduktion seinesgleichen sucht: darunter verstehen wir Kunst als Widerstand bzw. Kultur als subversive Praxis von jugoslawischen und Kärntner-slowenischen Partisaninnen. Die Akteurinnen des Widerstands waren zum einen Teil der Kunst-Avantgarde, zum anderen Bäuerinnen, die sich in traditionellen Formen der Volkskunst ausdrückten. Die subversive Kultur, die sie schufen, das heißt Literatur, Bildende Kunst, Film, Fotografie, Comic, Textilien, Grafik, Theater, Tanz und Denkmalarchitektur, wird im Rahmen der Ausstellung Partizanke Art im Januar 2025 als Teil einer europäischen Widerstandsgeschichte an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg gezeigt. 

Teil des Projekts ist eine wachsende Videokollektion, die -> hier einsehbar ist.

Der geschlechtertheoretische Zugang ermöglicht es, den emanzipatorischen Gehalt des Widerstands und seine Ambivalenzen deutlich zu machen. Kunst und Kultur werden auf diese Weise als eigenständiger Raum des Widerstands erkennbar und weisen mit ihrer gesellschaft­lichen Zukunftsorientierung auf eine Zeit nach dem Krieg. Fokussiert wird in der Ausstellung darum auch die Frage, wie diese subversiven Kunstpraxen nach dem Krieg wieder aufgegriffen, fortgeführt und weitergedacht wurden – bis heute.

Das Ausstellungsprojekt versteht sich als Beitrag zur Debatte um eine Neuausrichtung europäischer Erinnerungskultur, die zum einen die Diversität in Erinnerungsdiskursen stärken und zum anderen bestehende Wahrnehmungslücken schließen möchte. Darum ist das Projekt als ein langfristiger Prozess aufgesetzt. Die Ausstellung wird als Wanderausstellung in Hamburg, Leipzig, Berlin, München, Klagenfurt/Celovec und Wien gezeigt, danach sind Ausstellungsorte im ehemals jugoslawischen Raum anvisiert.

Team

Das kollektive Projektteam setzt sich aus über 20 Personen zusammen, die an unterschiedlichen Orten des ehemaligen Jugoslawiens, in Österreich und in Deutschland leben, mehrere Sprachen sprechen und aus unterschiedlichen Disziplinen stammen. 

Die Gesamtkoordination des Projektes übernehmen Elena Messner (Universität Wien) und Brigita Malenica (München).

Für die kollektive Kuratierung zeichnen Julia Stolba, Elena Messner, Brigita Malenica, Carla Maruscha Fellenz, Sabina Ferhadbegović, Cosmo Grossbach und Goran Lazičić verantwortlich.

Das Hosting der Ausstellung in unterschiedlichen Kontexten und mit diversen Kooperationen organisieren Julia Stolba und Jana Elisa Falkenroth (Hamburg), Carla Maruscha Fellenz und Cosmo Grossbach (Leipzig), Hana Ćurak (Berlin), Brigita Malenica (München), Markus Gönitzer und Elena Messner (Klagenfurt/Celovec).

Der Prozess des kollektiven Kuratierens wird international organisiert, begleitet, beraten, festgehalten und dokumentiert. Zu den wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträger*innen zählen u.a.:

Katarzyna Taczyńska (Institut für Slawistik, Polnische Akademie der Wissenschaften), Ana Rajković Pejić (Kroatisches Institut für Geschichte), Ljubinka Škodrić (Institut für Zeitgeschichte, Belgrad), Leja Jurišić (Tänzerin, Choreografin, Ljubljana), Bara Kolenc (Philosophische Fakultät Ljubljana), Gal Kirn (Philosophische Fakultät der Universität Ljubljana), Ana Adamović (Akademie der Bildenden Künste, Wien), Jelena Petrović (Central European University, Wien), Jakob Holzer (Technische Universität Wien), Julia Stolba (Hochschule für Bildende Kunst Hamburg), Markus Gönitzer (Forum Stadtpark Graz, Muzej in spominski kraj pri Peršmanu/Museum und Gedenkstätte Peršmanhof), Davor Konjikušić (Künstler), Tatjana Rosić Ilić (Fakultät für Medien und Kommunikation, Belgrad), Goran Lazičić (Universität Graz), Tijana Matijević (Institut für Philosophie und Sozialtheorie, Belgrad), Elena Messner (Universität Wien), Brigita Malenica (Freie Kuratorin), Katja Kobolt (Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste), Ana Buka (Neuengamme Memorial), Dubravka Zima (Fakultät für Kroatische Studien, Zagreb), Zlatan Tunjić (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Stanislava Barać (Institut für Literatur und Kunst, Belgrad), Daniel Gönitzer (Universität Wien), Aleksandra Momčilović (Museum Jugosalwiens, Belgrad), Hana Ćurak (Institut für Europäische Ethnologie, Berlin), Carla Maruscha Fellenz (Hochschule für Grafik, Leipzig), Lea Furbach (Universität Kassel) und Sabina Ferhadbegović (Friedrich-Schiller-Universität Jena).

Ausstellung und Public Program
Partizan★ke Art Aesthetics and Practices of Women´s Resistance in Yugoslavia und Carinthia / Die Kunst des weiblichen Widerstands in Jugoslawien und Kärnten / Umetnost ženskega odpora v Jugoslaviji in na Koroškem / Umjetnost ženskoga otpora u Jugoslaviji i u Koruškoj

Künstlerisch-wissenschaftliche Ausstellung // Multimedia installations // Izložbe umjetnosti // Performativne instalacije

Curated by Julia Stolba, Elena Messner, Brigita Malenica, Sabina Ferhadbegović, Carla Maruscha Fellenz, Cosmo Grossbach and Goran Lazičić

Eröffnung:

23. Januar 2025, 18h: Podiumsdiskussion mit Julia Stolba, Elena Messner, Brigita Malenica, Sabina Ferhadbegović, Carla Maruscha Fellenz, Cosmo Grossbach, Goran Lazičić, Nora Sternfeld und Anja Steidinger,
HFBK Hamburg, Aula Wartenau, Wartenau 15, 22087 Hamburg

Rahmenprogramm:

24. und 25. Januar 2025: Workshops feat. Luise Burth, Kaja Böhm, Vanessa Czarny, Luise Hamm, Luka Dorian Heinze, Vanessa Heitsch, Hella Henke, Emily Klaßen, Judith Kobusch, Kamila Krepska, Helen Krüger, Lola Molina, Anastasia Schkliarik, Corinna Spaziani, Lina Zabel

25. Januar 2025, 18h: Filmscreening und Gespräch, at Wartenau Cinema

Dohvatiti sunce: El Shatt / Chasing the sun: El Shatt. Über Memorialisierung – ein Filmgespräch mit Ana Bilankov und Jana Falkenroth, eine Veranstaltung des SEE Film Club (www.seefilmclub.org). Gefördert von der Freien und Hansestadt Hamburg. 

Gehostet von der HFBK / wartenau arteducation

In Kooperation mit Elena Messner´s Forschungsprojekt „(Post-)Yugoslav feminist periodicals and their global cultural and literary context, University of Vienna (FWF)“

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