
Seit Mitte der 1990er Jahre wurden unter der Bezeichnung »Kunstvermittlung« Handlungsformen in Museen und Ausstellungen entwickelt, die wichtige Diskurse, Praktiken, Methoden und Konzepte für die Auseinandersetzung mit Kunst, Geschichte und Gesellschaft hervorgebracht haben. Zunächst in selbstorganisierten Vereinen und Initiativen entstanden neue Praktiken der kritischen Involvierung von Besucher:innen in Ausstellungen. Die Ansätze institutionalisierten sich und sind heute nicht mehr aus Museen und Ausstellungen weg zu denken.
Eine Geschichte der Kunstvermittlung zu schreiben ist trotzdem schwer, denn bisher haben die Erfahrungen und Strategien der Akteur:innen in der Vermittlung wenig Niederschlag in den Archiven gefunden, handelt es sich doch oft um ein Wissen, das im diskursiven Zwischenraum, im Gespräch, in Ausstellungen entsteht.
Das Archiv der Vermittlung schafft einen Ort um das Wissen der Vermittlung in die Gegenwart zu holen, zu versammeln und zugänglich zu machen, damit in Zukunft damit gearbeitet werden kann. Dabei handelt es sich um eine kleine Auswahl von Dokumenten und Gedanken mit emanzipatorischem Anspruch. Die Aufarbeitung der Archivalien basiert auf einem kuratorischen und vermittlerischen Forschungsprojekt, das sich zunächst in Wien auf die Suche nach Positionen, Erinnerungen, Erfahrungen und Projekten gemacht hat, die an der Schnittstelle von Kunst, Bildung, Politik und Gesellschaft etwas verändern wollten. Es entsteht in einem offenen, dynamischen Prozess, der ständig erweitert werden kann und versteht sich als unabschließbar.
Konzept: Renate Höllwart, Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld
Gestaltung: Marie Artaker
Sichtung und Aufarbeitung: Julia Stolba, Katrin Prankl
Programmierung: dada.ninja
Videoaufnahmen Gespräche: Victor Jaschke
Videoschnitt Gespräche: Lia Sudermann
Lektorat: Maria Gruber, Simon Nagy
Projektzeitraum 2020–2023
Lecture Performances


Writings